Im Arbeitsrecht gibt es den Unterschied zwischen dem Individualarbeitsrecht und dem sog. kollektiven Arbeitsrecht. Ersteres betrifft die „Spielregeln“, die für Arbeitsverhältnisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern gelten. Letzteres betrifft die Mitbestimmung in den Unternehmen, die von Betriebsräten und/oder Gewerkschaften ausgeübt wird. Sie ist im Wesentlichen in folgenden Gesetzen geregelt: im Mitbestimmungsgesetz (MitbestG), im Tarifvertragsgesetz (TVG) und im Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG). Im MitbestG geht es um die Mitbestimmung, die Gewerkschafter und/oder Betriebsräte im Aufsichtsrat einer Aktiengesellschaft oder einer GmbH ausüben. Im TVG geht es um Tarifverträge; sie werden von einzelnen Arbeitgebern (sog. Haustarif) oder Arbeitgeberverbänden (sog. Flächentarif) mit einer Gewerkschaft geschlossen. Im BetrVG geht es um Betriebsvereinbarungen und Mitbestimmungsrechte von Betriebsräten. Betriebsvereinbarungen schließen Arbeitgeber und Betriebsrat. Eine Betriebsvereinbarung gibt es aber nur bei einem vollständigen Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates oder bei einer Vereinbarung, die Arbeitgeber und Betriebsrat freiwillig abschließen. Denn Mitbestimmungsrechte kann es auch „nur“ als Informationsrechte, Beratungsrechte oder als Anhörungsrechte geben. Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge können die Regeln für ein Arbeitsverhältnis beeinflussen; das gilt gerade auch dann, wenn diese Regeln nicht im Arbeitsvertrag stehen. Arbeitnehmer sollten daher wissen, ob es Betriebsvereinbarungen oder Tarifverträge gibt und ggf. die Inhalte kennen. Unter den Themen finden sich zu alldem Einzelheiten.